Kindersitz im Auto - Pflichten und Regelungen

Kindersitz im Auto - Pflichte, Vorschriften und wissenswerte Tipps. So befestigen Sie den Kindersitz im Auto richtig! Jetzt hier nachlesen!

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Für Kindersitze im Auto gibt es viele Pflichten, Vorschriften und wichtige Tipps, die man beachten sollte. Alle Infos dazu finden Sie hier!

Laut Straßenverkehrsordnung müssen Kinder die unter 12 Jahren oder kleiner als 150cm sind, mit einem geeigneten Kinderrückhaltesystem in Kraftfahrzeugen gesichert werden. Bestimmten Vorschriften müssen die Rückhaltesysteme entsprechen, richtig montiert und amtlich genehmigt sein.

Gesetzliche Pflichten für die Kindersicherheit

Der Gebrauch von Kindersitzen ist mittlerweile eine gesetzliche Pflicht auf europaweiter Ebene und dient während der Autofahrt ausschließlich der Sicherheit des Kindes. Heutzutage gibt es abhängig von dem Alter des Kindes oder Nutzungsart eine breite Auswahl an verschiedenen Kindersitzen.

Wie der Kindersitz richtig montiert wird, hängt vom Modell ab. Je nach Typ werden sie auf dem Beifahrersitz oder der Rückbank befestigt. Hierbei bringt das beste Kindersitz Modell nichts, wenn es falsch eingebaut wird und deshalb das Kind während der Fahrt nicht sichert.

Bußgeld und Strafen

Trotz drohendem Bußgeld und den Punkten im Vormerksystem sind aber leider noch nicht alle Autofahrer bereit, ihre Kinder während der Fahrt richtig zu sichern. Neue Studien zeigen, dass Kinder zwar auf einer Autobahnfahrt vermehrt, jedoch kaum auf der Fahrt über Landstraßen und innerhalb der Stadt überhaupt oder eben falsch gesichert werden.

[su_note]Bei ungesichterten Kindersitzen kann ein Autounfall nicht nur für das Kind selbst, sondern auch für die erwachsenden Autoinsassen besonders gefährlich werden![/su_note]

Die richtiger Wahl des Kindersitzes

Je nach Gewicht des Kindes unterscheidet man heute die verschiedenen Arten der Kindersitze. Babyschalen werden bei den Kleinsten benutzt, zur Fahrtrichtung werden diese rückwärts eingebaut. Die Babyschale montieren manche Eltern auf dem Beifahrersitz, dies liegt daran das so während der Fahrt leichter ein kurzer Blickkontakt möglich ist.

Das Kind am Beifahrersitz

Der Beifahrer-Airbag muss jedoch hierbei deaktiviert werden, in Kombination mit einer rückwärts gerichteten Babyschale könnte so nämlich das Kind verletzt werden.

Gewichtsklasse 1

Die Sitze der Gewichtsklasse 1 sind für Kinder von 9 kg bis 18 kg geeignet. Durch einen Hosenträger- oder Fünfpunktgurt werden hier die Kinder durch ein sogenanntes Fangkörper-System im Sitz gehalten.

Gewichtsklassen 2 und 3

Die Sitze der Gewichtsklasse 2 bis 3 sind jeweils für Kinder von 15 kg bis 25 kg und 22 kg bis 36 kg vorgesehen. Diese Sitze sind meistens Sitzerhöhungen mit Seiten- und Rückenstützen. Direkt mit dem Dreipunktgurt wird das Kind hier zumeist gesichert.

Es wird empfohlen erst Kinder ab vier Jahren Sitzerhöhungen benutzen zu lassen. Zugleich soll auf die Rückenstützen nicht verzichtet werden, das bei einem Unfall das Kind deutlich besser geschützt ist. Das sogenannte Isofix Befestigungssystem ist sehr vorteilhaft. Hierbei nämlich handelt es sich um eine fest im Fahrzeug eingebaute Halterung, der Kindersitz mit entsprechenden Gegenstücken wird hier eingerastet.

Kindersitze sind in verschiedene Klassen unterteilt. Los geht es mit der Klasse 0, die sogenannte Babyschale, bis im Alter von ca. zwölf Jahren eine Sitzerhöhung der Klasse III Pflicht ist. Die einzelnen Klassen sind dem Gewicht des Kindes zugeordnet. Normalerweise wächst ein Kind aus einem Sitz heraus, bevor es das maximal zulässige Gewicht für diesen erreicht. Es kommt selten vor, dass ein Sitz bis zur Gewichtsobergrenze gefahren wird.

Übersicht der Sitzklassen und Gewichte:

  • Klasse 0 – Gewicht bis 10 kg / Sitz wird entgegen oder quer zur Fahrtrichtung gefahren
  • Klasse 0+ – Gewicht bis 13 kg / Sitz wird entgegen der Fahrtrichtung gefahren
  • Klasse 0+ bis I – Gewicht bis 18 kg / Sitz muss bis zu einem Gewicht von 9 kg entgegen der Fahrrichtung gefahren werden und kann danach in Fahrtrichtung gedreht werden
  • Klasse I – ab 9 kg bis 18 kg / darf in Fahrrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung gefahren werden
  • Klasse II – ab 15 kg bis 25 kg / ab dieser Klasse wird in der Regel in Fahrtrichtung gesessen
  • Klasse II-III – ab 15 kg bis 36 kg
  • Klasse III – ab 22 kg bis 36 kg / Klasse III Sitze sind Sitzerhöhungen

Extras für Kindersitze

Hersteller von Kindersitzen haben sich viele Konstruktionen einfallen lassen, um das Wohlbefinden Ihres Kindes im Falle eines Unfalls zu sichern: Es gibt Kindersitze mit Überrollbügel, Seitenaufprallschutz oder auch Stützfuß, welcher für einen noch festeren Stand des Sitzes sorgt. Reagiert Ihr Kind empfindlich auf künstliche Stoffe, gibt es für manche Kindersitze Bezüge aus natürlichen Stoffen, die genau an den Sitz angepasst sind.

Qualität und Sicherheit: Auf Mängel und Material achten!

Zwar erfüllen insbesondere die billigeren Kindersitze zwar die gesetzlich festgelegten Mindestanforderungen, bei den höheren ÖAMTC-Anforderungen aber weisen sie häufig Mängel in der Bedienung und Sicherheit auf.

Kindersitze richtig montieren und befestigen

Der Platz im Auto spielt eine besonders wichtige Rolle. Nicht gleich gut passt jeder Kindersitz in jedes Fahrzeug. Eine Einbauprobe mit Kindersitz und Kind im eigenen Fahrzeug ist hingegen unmöglich durchzuführen. Zu beachten ist, dass Länge und Position der Gurte variieren können. Es kann beispielsweise auch die Steilheit der Rückbank einen Einflüss darauf haben, ob der Sitz passend ist und sich das Kind darin wohl fühlt.

Durch lange Gurtschlossbefestigungen oder eine ungünstige Gurthöhe können vor allem bei älteren Fahrzeugen Probleme in der Standfestigkeit der Kindersitze auftreten. Wenn sich das Kind nach vorne beugt, kommt es teilweise bei Sitzerhöhern mit Rückenstütze vor, das sich der Gurt nicht mehr von allein aufrollt.

Den Kindersitz standfest einbauen

Möglichst standfest und stramm muss der Kindersitz im Fahrzeug eingebaut werden können. Bei rückwärtsgesicherten Systemen wie Babyschalen sollte insbesondere geprüft werden, ob im Fahrzeug die Gurtlänge ausreicht. Nach der neuen Prüfnorm sollte auf jeden Fall der neue Kindersitz zugelassen sein. Diese heiß: (ECE R 44/04). Dies ist an dem Kindersitz zu erkennen, durch ein angebachtes Prüfsiegel.

Eine Alternative und neue Norm für Kindersitze gibt es außerdem seit dem Jahr 2014, die heißt (ECE-R129), i-Size. Es ist für bis zu 15 Monate alte Kinder geeignet, bei dem das Kind bei diesem System, rückwärtsgerichtet und zugleich sicher transportiert wird. Das nicht jeder Sitz für jedes einzelne Fahrzeug von dem Kinderseitzhersteller freigegeben werden muss, ist hier der Sinn dieser neuen Norm. Gewisse Parameter müssen die Fahrzeuge hingegen erfüllen, wodurch diese dann automatisch für alle i-Size-Sitze zugelassen sind.

Sichtkontakt bei der Montage beachten

Das Kind hat man vor allem hinten rechts gut im Blick. Die richtige Platzierung ist bei der Montage des Kindersitzes zu beachten. In der Mitte auf der Rückbank hingegen ist das anbringen des Kindersitzes am sichersten, eine gute Alternative dazu stellt der rechte Platz auf der Rückbank dar.

Ein freier Blick auf das Kind sollte möglich sein!

Es ist auch einfacher auf diesen beiden Plätzen das Geschehen zwischendurch beim Kind zu überwachen. Auf diese Weise kann es außerdem von dort zur Gehwegseite herausgeholt werden. Unumgänglich ist vor der Montage ein ausführlicher Blick in die Gebrauchsanweisung. Während diese unbedingt genau zu befolgen ist um schwerwiegende Fehler zu vermeiden, bietet diese aber auch bei der Befestigung eine zuverlässige Hilfestellung.

Für die jeweilige Gewichtsklasse gibt es bei jedem Model abweichende Vorschriften. Diese sind beispielsweise die erlaubten und auch nicht erlaubten Sitzpositionen, die vorgeschriebene Richtung beim Einbau und der erforderliche Gurtverlauf.

Bei der Montage eines Kindersitzes auf der Beifahrerseite sollte große Vorsicht gelten, da nämlich der Airbag bei einem Unfall eine große Gefahr für das Kind darstellen kann. Es sollten daher rückwärts montierte Kindersitze auf der Seite des Beifahrers besser gemieden werden, wenn nicht genau zu klären ist, wie der Airbag komplett auszuschalten ist.

So wird der Kindersitz befestigt:

Mit entweder Drei- oder Zweipunktgurten, einem speziellen Gurtsystem namens Isofix oder mit dem gewöhnlichen Autogurten lassen sich Kindersitze befestigen. Bei den neuen Modellen wird inzwischen der Dreipunktgurt an allem Stellen angebracht und zur gängigste Gurtart geworden.

Den Gurt korrekt anschnallen

Auf dem mittleren Sitz der Rückbank findet sich meist bei älteren Autotypen der Zweipunktgurt. Ein sicheres und zugleich praktisches Befestigungssystem ist das Isofix. Dieses lässt sich nur in Kombination innerhalb des Autos mit einer dafür designten Verankerung nutzen. Mit dieser besonderen Halterung ist jedoch nicht jedes Auto ausgerüstet, weshalb dann oft viele aus diesem Grund nicht kompatibel sind für einen Isofix-Kindersitz. Weder zu fest noch zu locker darf der Anschnallgurt angelegt werden, sollte noch flach eine erwachsene Hand zwischen den Brustkorb und den Gurt passen.

Zu vermeiden ist aus diesem Grund die dicke Kleidung zwischen Kind und Gurt, denn nur wenn der Gurt eng genug anliegen kann dann schützt der Kindersitz. Um die Kinder zu sichern, verfügen spezielle Sitze für Kleinkinder und Babyschalen über eigene Hosenträgergurte. Ganz um den Kindersitz herumgeführt wird der Gurt bei diesen Modellen, wodurch er auch fest und sicher in seiner Position verbleibt.

Manche Kindersitze lassen sich auf dem Sitz des Autos fixieren, während die einfachen Sitzerhöhungen der Klasse III nur auf den Sitz aufgelegt werden. Ein fester Sitz bietet natürlich mehr Sicherheit, speziell wenn im Auto eine eigens dafür installierte Vorrichtung (Isofix) vorhanden ist, jedoch ist eine solche auch teurer. Normalerweise werden die Kindersitze über die Anschnallvorrichtung des Autos auf dem Sitz fixiert.
Vorsicht ist geboten, wenn das Fahrzeug mit Sportsitzen ausgestattet ist: Nicht alle Kindersitze passen in jeden Sitz, was zu Sicherheitseinbußen führen kann.

Positionierung des Kindersitzes

Die Kindersitze dürfen auf allen Beifahrersitzen im Auto liegen, auch auf dem Vordersitz. Es wird empfohlen, Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr rückwärts zur Fahrtrichtung zu platzieren. Vorher ist die Nackenmuskulatur noch nicht stark genug, um im Falle eines Unfalls den Kopf zu stabilisieren. Die sicherste Position für einen Kindersitz ist ohne Zweifel die Rückbank. Sollten Sie sich jedoch dafür entscheiden, den Kindersitz auf dem Vordersitz anzubringen, achten Sie unbedingt darauf, dass der Beifahrerairbag ausgeschaltet ist. Dieser kann im Falle eines Unfalls zu schweren Verletzungen oder dem Tod des Kindes führen.

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Stand: 07/2024