Marderschäden vermeiden
Marder sind größtenteils nachts auf Tour. Ihr Jagdinstinkt ist nahezu unermesslich. Dabei haben sie neben Hühnerställe weitere beliebte Ziele: parkende Autos. Dort finden sie die Objekte ihrer Begierde und zerbeißen sie.
Schäden am Fahrzeug erkennen
Kein Elektrokabel, kein Kühl- oder Bremsschlauch und auch kein Faltenbalg ist vor ihnen sicher. Ihre Beißattacken sind bei allen Fahrzeughaltern gefürchtet.
Oftmals werden die Schäden nicht sofort erkannt, sondern erst bei einer Inspektion in der Autowerkstatt festgestellt. Was da diagnostiziert wird lässt keinen Fahrzeughalter kalt. Denn schließlich können Aussetzer der Zündung, ein zerstörter Katalysator oder Motorschäden die Reparaturkosten in immense Höhen steigern.
Eine Teilkaskoversicherung ersetzt nicht immer alle Schäden!
Viele Fahrzeughalter glauben, dass sie mit dem Abschluss einer Teilkaskoversicherung in Sachen Marderschäden gewappnet sind. Doch die Realität holt sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Denn obwohl in den betreffenden Leistungen auch Marderschäden erwähnt sind, gilt der Versicherungsschutz meist nur für unmittelbare Schäden.
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Hierzu ein Beispiel: Wurde ein Schlauch von einem Marder zerbissen, werden in der Regel nur die Kosten des Schlauches berechnet. Das heißt: Wenn die Kosten der Selbstbeteiligung mit 150 Euro zu Buche schlagen, werden dem Versicherungsnehmer Ersatzteilkosten in Höhe von 20, 30, 40 oder 50 Euro nicht erstattet. Laut einem Bericht der Stiftung Warentest gilt dies für den größten Teil der KfZ-Versicherungstarife.
Wichtig: Folgeschäden müssen versichert werden!
Wenn Autofahrer in Sachen Folgeschäden von Marderbissen auf der sicheren Seite sein möchten, sollte dieses Detail vor Versicherungsabschluss geklärt werden. Einige Teilkaskoversicherungen sehen für diesen Fall leider keine Leistung vor.
Jedoch gewähren inzwischen zahlreiche Versicherungsgesellschaften die Option einer Leistungserweiterung. Diese Vereinbarung ist unabdinglich, denn schließlich und endlich werden damit die durch Marderbisse entstandenen Schäden abgedeckt. Wie die Zeitschrift Finanztest berichtet, macht diese Vereinbarung immer dann durch Wichtigkeit geprägt, wenn in der Region des Fahrzeughalters häufig von Marderaktivitäten berichtet wird.
Natürlich muss damit gerechnet werden, dass der Beitrag für die KfZ-Versicherung höher zu Buche schlägt, jedoch im Endeffekt eine lohnenswerte Investition darstellt. Denn aus Erfahrung wird man klug - dieser "Leitspruch" gilt auch - oder gerade vor allem - für Fahrzeughalter, die wissen, welche verheerenden Folgen nächtliche Marderattacken für ihr Auto haben können.
Das Auto vor Marderschäden schützen
Wer sein Auto in der Garage parkt hat immer noch die größten Vorteile. Aber leider haben nicht für alle Fahrzeughalter diese Möglichkeit. Sie müssen ihr Auto im Freien parken und werden früher oder später mit Marderschäden konfrontiert. Im Handel werden diverse Sprays, Pasten, Pulver oder Geräte angeboten, die Fahrzeuge vor den Bissattacken eines Marders wirkungsvoll schützen sollen. Aber die Erfahrung vieler Fahrzeughalter beweist - diese Hilfsmittel nutzen im Kampf gegen die Marder nicht viel.
Marderschreck einsetzen - Hilft das wirklich?
Und auch ein sogenannter Marderschreck mit Ultraschall und Hochspannung oder ein Ultraschallgerät mit LED lassen den Marder nicht wirklich so sehr erzittern, dass er die Flucht ergreicht. Die gleiche Erfahrung gilt für manch andere geheimen Tipps und Tricks, die dem Tier angeblich auf den Pelz rücken sollen. Da der Marder in Deutschland zu den geschützten Tierarten zählt, ist es jedoch empfehlenswert das Tier mit der Hilfe einer Lebendfalle einzufangen um es danach auszusetzen.
Allerdings muss bei diesem Vorhaben vorab die Genehmigung eines Jägers oder Försters eingeholt werden. Die Lebendfallen sind in unterschiedlichen Größen und Materialien erhältlich. Wer sich für den Kauf einer Lebendfalle aus Metall entscheidet sollte deren Boden nach Möglichkeit mit Laub auslegen. Diese Vorgehensweise ist ratsam, weil Marder nicht gerne auf Gitter (bzw. Metall) laufen und aus diesem Grund überhaupt nicht in die Falle gehen würden.
Es ist also eine Investition, die sich im Kampf gegen die bissigen Gesellen durchaus lohnt. So bleibt das Auto sicher von Marderschäden verschont.
Wissenswerte Fakten zum Steinmarder
Steinmarder sind in nahezu allen Ländern Europas und in Zentralasien verbreitet. Sie leben überwiegend in Menschennähe. Aus diesem Grund trifft man in Städten und Dörfern auf Steinmarder - und das hauptsächlich in der Nacht.
Ist diese Spezies der Marder ausgewachsen, hat sie ein braunes bis braun-graues Fell und einen buschigen Schwanz, ist etwa 50 cm lang und wiegt etwas mehr als 1 kg. Steinmarder ernähren sich hauptsächlich von Amphibien, Insekten, Kleinsäugern, Vögeln, Eiern und Beeren - aber auch Katzen- und Hundefutter oder Küchenabfälle.
Sie jagen gerne und dringen mit Vorliebe in Hühnerställe ein, um die dortigen Tiere mit einem Genickbiss zu töten. Steinadler sind keine geselligen Tiere. Sie bevorzugen den nächtlichen Streifzug im Alleingang. Ab dem zweiten Lebensjahr sind die Tiere geschlechtsreif. Nach der Paarungszeit, die von Juni bis August dauert, tragen sie 30 bis 35 Tage ihre drei bis fünf Jungtiere aus.
Da sie immer wieder die Nähe der Menschen suchen, verstecken sich die scheuen pelzigen Gesellen mit Vorliebe in Gartenhäusern, Schuppen oder auf Dachböden. Jedoch sind sie keine gerne gesehenen Gäste. Denn durch Annagen und die Absonderung von Gerüchen einige Schäden anrichten. Die Lebenserwartung eines Steinmarders beträgt 3 bis 10 Jahre.
Stand: 11/2024