Mit dem Aufkommen der sozialen Netzwerke haben Betrugsmaschen eine ganz neue Stufe erreicht. Es ist leichter für Betrüger ihre Bauernopfer zu finden. Dank der sozialen Medien können sich Betrüger hinter einem professionell und echt aussehenden Profil verbergen. Alternativ hacken Betrüger sich in das Profil eines Prominenten.
Der moderne Betrug mit Krypto
Betrüger geben sich vermehrt auf sozialen Medien als Prominenter, Freund oder Familienangehöriger aus. Die Opfer werden motiviert, mit einer Kryptowährung eine Investition zu machen und ihnen werden saftige Rendite versprochen. Am bekanntesten ist die Masche, bei denen Betrüger das Profil eines Prominenten hacken und darüber entweder für eine Kryptoinvestition werben oder eine Spendenaktion mit Kryptowährungen.
Das bekannteste Beispiel eines solchen Falles liegt noch gar nicht so lange zurück. Ein 18-jähriger aus Florida hackte sich 2020 in die Twitter-Profile von Bill Gates und Joe Biden. Er sendete Tweets, in denen er dazu aufforderte, eine Kryptoinvestition zu machen. Versprochen wurde dabei, mindestens das doppelte aus der Investition zurückzuerhalten. Ähnlich erging es dem Profil von Elon Musk im Jahr 2021. Als bekennender Kryptofan haben sich die Opfer vermutlich nichts Böses hinter solcherlei Tweets erahnt. Während der Betrugsfall aus 2020 Opfer ‘nur’ um 100.000 USD prellte, waren es beim Betrug mit Musks Profil ganze 2 Millionen US-Dollar.
Doch auch vor Dating-Plattformen machen Betrüger keinen Halt. Die potenziellen neuen Partner geben ihren Interessenten Investment-Tipps. Möglicherweise geben sich Betrüger auch als Mitarbeiter von Coinbase aus, einer der bekanntesten Kryptobörsen.
Betrugsfälle mit Kryptowährungen nehmen stark zu
In einem Verbraucherschutzbericht der Federal Trade Commission in den USA stellte sich heraus, dass vorwiegend Facebook und Instagram von Betrügern verwendet wurden. Bis zum Jahr 2017 wurden nur 5.000 Betrugsfälle gemeldet. 2021 wuchs die Anzahl der Fälle auf 100.000 an, bei der Summen von 770 Millionen US-Dollar zusammenkamen. Gleichzeitig sind Krypto-Betrugsfälle nun häufiger anzutreffen als Betrug mit altbekannten Mitteln. Von allen Investitionsbetrügereien machen sie mittlerweile 64 % aus. Nur Apps für Sofortzahlungen, die mit einem Bankkonto verbunden sind, bilden den nächst größeren Anteil an Geldbetrug.
Was sind die Gründe für die Zunahme von Krypto-Betrug?
Krypto-Betrug hat mehrere Facetten, sodass nicht zwangsweise nur ein Betrüger allein für seine Masche zu beschuldigen ist. Die wachsende Anzahl an Betrugsfällen mit Kryptowährungen zeigt eindeutig, dass Lücken in Sicherheitssystemen bestehen. Letztlich sind manche Menschen auch sehr leichtgläubig.
Die Kosten eines dezentralisierten Systems
Kryptowährungen haben seit ihrer Entstehung das Ziel gehabt, Finanzsysteme zu dezentralisieren. Seit dem Lehman-Crash im Jahr 2008 sowie dem Griechenland-Debakel haben Verbraucher zusehends das Vertrauen in Banken verloren. Kryptowährungen bieten die Möglichkeit, für sich selbst die eigene Bank zu sein. Es steht bei Transaktionen keinerlei Mittelsmann dazwischen, was Zahlungen nicht nur schneller, sondern auch günstiger gestaltet.
Das dezentrale Finanzsystem (auch DeFi) genannt, hat jedoch seine Sicherheitslücken. Es ist keinesfalls vollkommen gegen Angriffe von Hackern gewappnet. Darüber hinaus kann sich jeder ganz einfach eine Wallet nach der anderen eröffnen, um Geld von einer zur anderen zu schicken und letztlich spurlos verschwinden zu lassen.
Die gelobte Anonymität
Kryptowährungen wurden von Anfang an für ihre Anonymität hochgelobt. Die Anonymität ist ein Faktor, weshalb sie so viel mehr Anklang finden. Auf der Kehrseite der Medaille werden Kryptowährungen aufgrund der Anonymität jedoch auch für kriminelle Zwecke ausgenutzt.
Transaktionen mit Kryptowährungen sind schwierig nachzuverfolgen. Das ist genau das, was sich ein Betrüger wünscht. Bitcoin ist nicht komplett anonym, sodass jeder Transaktionen öffentlich nachverfolgen kann. Sobald diese jedoch von einer Wallet an eine andere gesendet werden, wird es schwierig.
Lückenhafte Sicherheitssystem sozialer Netzwerke
Soziale Netzwerke sind mit einem gewissen Sicherheitssystem ausgestattet. Im Gegensatz zu Sicherheitssystemen in einem Online Casino sind sie jedoch bei weitem nicht so ausgefeilt. Andernfalls wäre es einem Hacker kaum möglich gewesen, sich in das Profil von Elon Musk oder Bill Gates einzuhacken.
Sobald sich der Hacker Zugang zum Profil eines Prominenten verschafft hat, braucht er nur die Adresse einer Wallet zu teilen. Prominente sammeln bekanntlich gern Spenden, weshalb diese Masche zusehends häufiger verwendet wird. Nur müssen Opfer später schmerzlich herausfinden, dass der Prominente keinerlei Aufruf für eine Spendenaktion gemacht hat.
Leichtgläubigkeit der Opfer
Manche Menschen fallen leicht auf einen Betrüger herein. Sobald er sich als dem Opfer bekannte Person ausgibt oder eine Art Autoritätsfigur (z.B. Mitarbeiter einer Kryptobörse) darstellt, ist es bereits um sie geschehen. Es muss aber nicht nur Leichtgläubigkeit sein. Einige Menschen wollen schnell Geld machen, ohne dafür großartig eigenen Aufwand zu investieren.
Deutlich erkennbar sind aufgrund der Pandemie zahlreiche Menschen verzweifelt. Einige verloren ihre Arbeitsstelle, wenn sie nicht auf Kurzarbeit umgestellt wurden. Es herrscht eine allgemeine Unsicherheit, was die Zukunft bringt und wie Haus und Familie weiterhin finanziert werden sollen. Diese Verzweiflung und Unsicherheit scheinen Betrüger offensichtlich gern auszunutzen.
Weitere Infos zum Glücksspielgesetz in Österreich findet man hier auf ris.bka.gv.at.
Stand: 10/2024