Zuvor hatten Kunden in den Vereinigten Staaten schon seit Oktober 2020 die Möglichkeit, für Bitcoin kaufen durch PayPal. Diese Nachricht hatte dem Bitcoin Kurs zuletzt auch einen Auftrieb gegeben und lies ihn auf fast 54.000 US-Dollar steigen.
Kunden können bei PayPal aus vier unterschiedlichen Kryptowährungen auswählen, Bitcoin, Litecoin, Bitcoin Cash oder Ethereum. Diese können bereits ab einem Betrag von einem Pfund erworben werden. Die Umrechnungskurse werden von PayPal in Echtzeit auf ihrer Webseite angegeben. Die Bezahlung per Kryptowährung ist leider aber noch nicht möglich, soll in Zukunft aber auch angeboten werden. Auch fallen bei sowohl Kauf als auch Verkauf Transaktionsgebühren an, das halten der Kryptowährungen ist dagegen kostenlos.
Kryptowährungen – der neue Bezahlalltag?
Jose Fernandez da Ponte, der Vizepräsident und General Manager für Blockchain, Krypto und digitale Währung bei PayPal sagte in einem Interview: Mit dem Einstieg einer vertrauenswürdigen Marke wie PayPal haben der Zugang, das Wissen und die Erkundung von Kryptowährungen das Potenzial, in Großbritannien zum Mainstream zu werden". PayPal erhofft sich davon, dass Kryptowährung durch den eigenen Einstieg mehr Seriosität erhalten und sich damit alles alltägliche Zahlungsmittel etablieren.
In den USA zum Beispiel kann man seit März die Option „Checkout with Crypto“ (dt.: Bezahlen mit Krypto) bei PayPal auswählen und damit mit Kryptos bezahlen. Laut Unternehmensangaben erhalten die Händler reguläre Währung, der Umtausch von Kryptowährung in Dollar wird durch PayPal geregelt. Da Ponte erklärt: "Wir sind entschlossen, weiterhin eng mit den Regulierungsbehörden in Großbritannien und auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, um unsere Unterstützung anzubieten und einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung der Rolle zu leisten, die digitale Währungen in der Zukunft des globalen Finanzwesens und Handels spielen werden".
Der Krypto-Expansionskurs geht weiter
Der US-Konzern, mit seinen mehr als 403 Millionen Nutzern, muss im Vereinigten Königreich dabei mit mehreren Krypto-Trading Plattformen konkurrieren, darunter Coinbase und das Start-up Revolut. Großbritannien wurde bereits im Juli als nächstes Land angekündigt in dem Kunden zukünftig über die Plattform die neuen digitalen Währungen kaufen können.
Diese Entwicklung fällt zusammen mit der stetigen Krypto-Expansion von PayPal. Erst vor kurzem hatte der Konzern mehr als 100 Stellenanzeigen für Experten für Kryptowährungen und Blockchain-Systeme ausgeschrieben. Diese Firmenpolitik wird weiter angeheizt durch die Tatsache, dass in den USA das jährliche Kauflimit aufgehoben wurde. Ein Start in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist bislang noch nicht in Sicht. Da Ponte hat aber laut eigener Aussage den Ehrgeiz den Dienst in weiteren Ländern anzubieten. „Wir beginnen ganz bewusst mit den ersten Funktionen und werden dann sehen, wohin uns der Markt führt.“
Was sind die Ziele von PayPal
Laut PayPal soll dieser Vorstoß dazu führen den Krypto-Markt für eine Vielzahl von Menschen zu öffnen, da man laut da Ponte zuvor „ein relativ anspruchsvoller Nutzer sein [musste], um darauf zugreifen zu können“. PayPal möchte diese Lücke schließen und sich als Plattform für jedermann etablieren. Dies wird verstärkt durch die Übernahme von Curv eines Sicherheitsunternehmens mit Sitz in Tel Aviv, welches die Vermögenswerte seiner Kunden durch eine innovative Kryptografiemethode schützt.
Wie reagierte der Markt
PayPal ist nur einer der großen Finanzdienstleister der sich auf dem noch recht unregulierten Kryptomarkt versucht zu etablieren. Aktuell gibt es noch viele Bedenken gegen über Kryptowährungen, darunter die Preisvolatilität, der Verbraucherschutz und wie gegen Geldwäsche vorgegangen wird, dennoch zeigen auch Unternehmen wie Facebook, Mastercard oder Tesla Interesse an Kryptowährungen.
Das diese Bedenken berechtigt sind zeigt alleine der Bitcoin Kurs in den letzten Wochen, so stieg der Kurs nach der Ankündigung von PayPal an, fiel aber in den letzten Tagen wieder deutlich ab. Natürlich wurden beide dieser Bewegungen von anderen News begleitet, so gehen zum Beispiel die chinesischen Behörden nun verstärkt gegen Mining Unternehmen im eigenen Land vor. Auf der anderen Seite akzeptieren zunehmend immer mehr Länder Kryptowährungen als Zahlungsmittel, so zum Beispiel El Salvador. Das könnte zu einer weiteren Akzeptanz der Coins in der Zukunft führen.
Stand: 03/2025